Den eigenen Spielraum kennen ist für mich als erste Empfindung belegt mit „seine Grenzen kennen“.

Das wiederum ist für mich im ersten Moment mit Enge belegt.

„Sei dir nur ja deiner Grenzen bewusst. Überschreite sie nicht!“

Nicht im beschützenden, sondern im drohenden Sinn.

So viel zur alten Konditionierung, die im vermeintlich sicheren, schützenden Mantel einengt.

Weil er spannt, zwickt, das freie Atmen nicht zulässt.

Die Knöpfe zwar an der Grenze ihrer zwirnernen Belastbarkeit zerren, doch halten.

Was aber, wenn ich:

Mir selbst Spielraum gebe.

Mir selbst Spielraum lasse.

Mir selbst Spielraum (ver)schaffe.

Meinen Spielraum sehe.

Meinen Spielraum beginne zu nutzen.

Die Knöpfe des Schutzmantels springen wie weggeschnippte Flöhe davon.

Die einengende Sicherheit verwandelt sich in ein fruchtbares Fundament. Der schützende Mantel breitet sich aus zu tragenden Schwingen.

Dann bedeutet, meinen Spielraum zu kennen auch, mir meiner Grenzen bewusst zu sein.

Jedoch werden sie zum Freund.

Zeigen mir auf, wo ich mir noch selbst im Weg stehe. Weiten sich, damit ich meinen Weg gehen kann.

Meinen Spielraum zu kennen, ist unendlich befreiend.