von Martina Wolf-Minich | Apr 22, 2021 | Gedanken tanken
Listen schreiben ist mir vertraut. Ich bin gut organisiert. Verstandeslisten.
Gehen mir Herzenslisten eben so leicht von der Hand?
Ich sitze in der noch leicht taufeuchten moosigen Wiese. Neben mir zarte Kleeblätter. Feine Grashalme. Junge Löwenzahnblätter, über die sich unsere soeben aus dem Winterschlaf erwachten Schildkröten freuen würden.
Über mir ein großes, freies Stück Himmel. Leicht weiß, wolkendurchzogen. Durchbrochen von gleißend hellen, wohlig wärmenden Sonnenstrahlen.
Jetzt, hier sitzend, das Frühlingsgezwitscher der Vögel im Ohr, fließt die Herzensliste durch meine Hand aufs Papier.
Sie ist diejenige der beiden Listen, die wirklich zählt.
Sie birgt die Kraft, Verstandeslisten umsetzen zu können.
von Martina Wolf-Minich | Apr 15, 2021 | Gedanken tanken
So viele unterschiedliche Möglichkeiten. Ein und dasselbe zu betrachten.
Das gleiche einmal als Stärke und dann wieder als unüberwindbare Schwäche zu erleben.
Abgestempelt zu werden. Für die Schwäche. Bestraft für die Stärke.
Wann ist sie im Gleichgewicht, unsere Stärken-Schwäche-Waage?
Wann sind wir im Einklang mit unseren Eigenschaften?
Wenn wir lernen, sie und uns anzunehmen. In jeder Situation. Hinzuschauen. Versuchen zu erkennen, wo sich die Stärke hinter der Schwäche verstecken könnte. Wie man sie aus ihr herauskitzeln und zum Guten einsetzen kann.
Stärke oder Schwäche? Zwei Seiten einer Medaille.
Nur die Weite des Blickfeldes des Betrachters macht es möglich, beides erkennen zu können.
von Martina Wolf-Minich | Apr 8, 2021 | Gedanken tanken
GEGEN den Widerstand ist Kampfansage.
IN den Widerstand ist Annahme. MIT
Der Widerstand ist in mir. Will nicht. Wehrt sich.
Es ändert sich nichts, wenn ich IN den Kampf einsteige. Es steht Widerstand gegen Widerstand. Ich verpulvere Kraft und Energie.
Die Annahme hat begonnen, als ich IN den Widerstand eingestiegen bin.
Fühlt sich ungewohnt an. Mein inneres Monster bäumt sich auf.
Mein innerer Bestärker sitzt da. Schaut zu. Annehmend. Aufnehmend.
Er sagt: „Gebärde dich ruhig.“ „Ich lerne von dir. Ich lerne durch dich.“
Er sagt auch: „Ich verstehe dich. Die Angst. Doch ich werde nicht gegen dich kämpfen. Ich werde MIT DIR ausharren.“
Bis IN dem daGEGEN das GEMEINSAME sein kann.
von Martina Wolf-Minich | Apr 1, 2021 | Gedanken tanken
Seit ein paar Tagen würfelt es mich. Ob die Würfel gefallen sind? Immer wieder. Und immer wieder werden sie neu gewürfelt.
Einfach tun. Ist einfach leicht?
Klingt so leicht. Einfach tun. Was ist einfach tun?
Tatsächlich tun. Ist das Tun in der Tat der Sache einfach?
Klar tun. Ist das Tun einfach, wenn es klar ist? Ist das Tun klar, wenn es einfach ist? Oder ist es einfach klar, im Tun?
Unmittelbar tun. Unmittelbar. Jetzt. In jedem Moment. Die Entscheidung ist Tun. Tun ist eine Entscheidung.
Einfach tun. Ist nicht immer leicht. Doch der Weg, um leicht zu werden. Im Tun.
von Martina Wolf-Minich | Mrz 25, 2021 | Gedanken tanken
Meine Gedanken schwirren. Aufgescheucht wie ein Schwarm fliegender Ameisen durch einen unachtsam in ihr Nest gestocherten Stecken. Wirr wirbeln meine Gedanken herum. Aufgeschreckt durch einen unerwarteten Gedanken, der an tief liegende Bedürfnisse rührt und das scheinbar vorhandene äußere Gleichgewicht ins Wanken bringt.
Es fühlt sich so leicht, warm und angenehm an, diesem Gedanken zu folgen. All den Gefühlen und Empfindungen, die er auszulösen im Stande ist.
Schwer hingegen wird der Kopf, der zu überlegen beginnt. Wieso? Weshalb? Warum?
Sind das nicht alles nur Luftschlossgedanken. Haben sie Platz in meinem geerdeten, gelebten Leben?
Andererseits, wieso sollten sie keinen Platz haben?
Wenn dieser eine Gedanke mich so sehr aus dem Gleichgewicht bringt, dann hat er an etwas Wichtigem gerührt.
Traue ich mich, ehrlich zu sein? Diesem verborgenen Gefühl nachzugehen. Versuchen herauszufinden, wieso ich es immer wieder bei Seite schiebe.
Leicht ist es, Erklärungen dafür zu finden, warum und weshalb nicht. Unendlich viele Gründe lassen sich anführen und dienen doch alle nur dazu, abzulenken.
Es ist die Angst, die mich dieses Gefühl, das mehr ein Bedürfnis ist, immer wieder hintan reihen lässt. Es ist die Angst, dass dieses Gefühl, das noch in den Kinderschuhen steckt, nicht zu der Frau passt, die auf der anderen Seite vieles souverän meistert.
Es ist die Angst, die von Unsicherheit begleitet wird.
Da ist so viel Vertrautheit. So viel Gemeinsames und doch gibt es dieses Gefühl, das sich von der Scheu leiten lässt.
Doch jetzt will es sich nicht mehr verstecken lassen, dieses Bedürfnis. Es lässt keine Ausflüchte mehr gelten und möchte integriert werden in all das andere, was da ist.
Sie schwirren, meine Gedanken.
Doch ich spüre, dass sie ein Ziel anvisieren.
von Martina Wolf-Minich | Mrz 18, 2021 | Gedanken tanken
Meinen Kokon kenne ich. Er fühlt sich wohlig warm und geborgen an. In ihm finde ich mich zurecht. Bin sicher.
Doch immer mehr wächst das Gefühl, meine Flügel ausbreiten zu wollen, zu fliegen.
Ich kenne dieses Gefühl. Ich habe es spüren können. Weiß, wie es sich anfühlt. Dass es vieles ganz leicht erscheinen lässt.
Wenn ich fliege, habe ich eine andere Perspektive auf die Dinge. Ich fühle mich frei. Ich lächle. Manche Schwierigkeit löst sich in Luft auf.
Auch die Angst ist dann befreit. Die Ungewissheit. Auch sie darf auf und davon fliegen.
Und dann kommt der drohende Raubvogel in meine Kreise. Ich sehe den Schatten kreisen. Meine Ängste lassen sich davon einfangen und umkreisen mich wieder in vertrauter Manier. Wollen mich zurück in meinen Kokon zwängen. Wo ich sicher bin.
Die Sicherheit, das Bekannte, ist verlockend. Vertraut.
Doch es regt sich Widerspruch in mir.
Der Kokon wird zu eng. Die Sicherheit zwängt mich ein. Ich möchte dieses Gefühl des Fliegens nicht mehr hergeben.
Ich will es wagen.
Ich will mich entfalten! Gestärkt und genährt von dem Gefühl der Geborgenheit. Getragen von der Sicherheit, fliegen zu können. Ich will mein Lächeln in die Welt strahlen.
ICH WILL FLIEGEN!
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