Meistens merke ich, wenn ich kompensiere.

Oftmals erkenne ich, wann ich beginne, zu kompensieren.

Manchmal schaffe ich es dann, mich einen Schritt daneben zu stellen und versuche zu sehen, weshalb ich es tue. Ich betrachte mich von außen.

Ab und an merke ich es, will aber nicht hinschauen.

Zeitweise erkenne ich es zu spät.

Es war und ist ein Weg der Bewusstwerdung und Bewusstheit, es sehen und hinterfragen zu wollen.

Wenn es mir gelingt, ist es ein Schritt näher zu mir selbst und gleichzeitig der Gewinn eines Stückchens Freiheit.

Es ist oft unangenehm zu erkennen, dass und was ich kompensiere.

Es ist wie ein kleines Loch, das durch die Wand des Kompensierens blicken lässt. Was sich alles hinter dieser Mauer verbirgt?

Erwartungen, denen ich gerecht werden will.

Prägungen, die ich mir angelebt, die ich lange nicht hinterfragt habe.

Bilder, die mir vorschweben.

Was steckt dahinter?

Bisweilen die Angst, nicht zu genügen, nicht geliebt zu werden.

Der Anspruch an mich selbst, stark zu sein.

Wie weit verbiege ich mich, zum diese Angst nicht spüren zu müssen?

Je mehr ich mich selbst annehme und liebe, wie ich bin – unverbogen – desto freier werde ich.

Diese Unabhängigkeit sprengt die Ketten der Erwartungen, Zwänge und Prägungen.

Diese Freiheit gibt allen um mich die Möglichkeit, mich so zu sehen, anzunehmen und zu lieben, wie ICH bin.

Copyright © 2021 Martina Wolf-Minich