von Martina Wolf-Minich | Mrz 11, 2021 | Nachdenk-Gedanken
Entscheidungen treffe ich jeden Tag, jede Stunde, jeden Moment. Ohne darüber nachzudenken. Ohne, dass es mir bewusst ist, gerade eine Entscheidung getroffen zu haben. Ich tue „es“ einfach. Ich lebe.
Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich angehalten werde, eine „echte“ Entscheidung zu treffen.
Eine Entscheidung, die Bewusstheit, Überlegung, Gefühl voraussetzt und sich nicht aus dem üblichen Lauf der Dinge ergibt. Genau dann, wenn der übliche Lauf der Dinge nicht mehr passt. Wenn ich beginne, darüber nachzudenken und nachzufühlen, wohin mich all die gelebten Entscheidungen geführt haben.
Wo ich jetzt stehe.
Mag ich meinen Standpunkt, gebaut aus all den gelebten Entscheidungen? Kann ich die Aussicht genießen?
Stelle ich fest, dass mein Leben immer mehr von einschleichenden, sich festigenden Entscheidungen bestimmt wird als von denen, die ich „bewusst und überlegt“ getroffen habe?
Gestehe ich mir ein, dass ich manchmal, bewusst oder unbewusst, Entscheidungen treffe oder getroffen habe, um einem unangenehmen Thema aus dem Weg zu gehen. Um den Fokus auf etwas anderes richten zu können. Um abgelenkt zu sein.
Bis der Moment kommt, der sich nicht mehr ablenken lassen will. Der Klarheit fordert.
Versuche ich, dem Moment ein Schnippchen zu schlagen und treffe eine „ganz bewusst getroffene, alle Eventualitäten einbeziehende“ Entscheidung, wie ich weiterleben will.
oder
Bin ich mutig. Sammle meine Kraft. Bin ehrlich mir selbst gegenüber. Lasse mich ein auf einen Weg, dessen Ziel ich in mir sehen kann. Dessen Windungen und Steigungen ich jedoch nicht kenne.
Ich entscheide mich, mich zu leben!
von Martina Wolf-Minich | Mrz 4, 2021 | Nachdenk-Gedanken
Der Unterschied
Zwischen Wahrnehmen und Spüren
Ist die Emotion.
Erst wenn sich das Gefühl
Aus der Wahrnehmung herausbewegt
Wird aus der Wahrnehmung gespürtes Erleben.
Nicht die Erfahrung an sich macht mir Angst.
Das Gefühl der Angst schon.
Ich spüre die Sorge des bereits Erlebten.
von Martina Wolf-Minich | Feb 18, 2021 | Nachdenk-Gedanken
Das Gefühl des Krankwerdens – Ein Angebot des Körpers.
Es ist verlockend, diesem Gefühl nachzugeben. Den Körper dem Anflug von Kranksein zu überlassen. Die Aussicht darauf, mich hinzulegen, Ruhe zu haben, weil es ja sein „muss“. Nicht, weil ich mich dafür entschieden habe. Sondern weil ich krank bin.
Und dann?
Schaffe ich es, wirklich einfach liegen zu bleiben, ohne Gedanken daran oder schlechtes Gewissen, „eigentlich“ etwas zu tun zu haben?
Oder beginnen die alten Muster zu wirken? „Ich sollte“ … „Eigentlich“ … „Ich hab keine Zeit krank zu sein“ …
Was, wenn ich mich dafür entscheide, das Angebot meines Körpers nicht anzunehmen?
Mich für die gebotene Möglichkeit bedanke.
Mir die dahinterliegende positive Absicht anschaue.
Das Bedürfnis dahinter mitnehme und ihm Raum gebe?
von Martina Wolf-Minich | Feb 11, 2021 | Nachdenk-Gedanken
In der Früh war ich mit meiner Schwester im Wald spazieren. Wir haben über Unterschiedlichstes geredet. Auch über die Kinder und die Schulsituation. Und dann ist in einem Satz das Wort „watscheneinfach“ gefallen, das mir seither nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist.
Ich kenne das Wort seit meiner Kindheit.
Watscheneinfach.
Als Synonym für kinderleicht.
Ist es „watschneinfach“, weil es leicht ist, Kinder eine Watschn zu geben?
Verbal wie physisch.
Einfacher wird es dadurch nicht.
Es ist zeitweise weder „einfach“ noch „leicht“, Kind zu sein.
Damals wie heute nicht.
Was gleich ist, damals wie heute, ist die Wirkung dessen, was eine Watschn oder leichtfertig Dahingesagtes in uns macht.
Watschneinfach ist niemals kinderleicht.
von Martina Wolf-Minich | Feb 4, 2021 | Nachdenk-Gedanken
Trotz ist nicht unabhängig.
Trotz ist Widerstand.
Unabhängig ist frei.
Die Bewusstheit macht den Unterschied.
Wie formuliere ich?
Was formuliere ich?
Was macht das in mir?
Trotz Corona und Terror gehe ich weiter.
Das fühlt sich nach einer steilen Bergtour an, die gegangen werden muss.
In Schwere.
Unabhängig von Corona und Terror gehe ich meinen Lebensweg.
Unabhängig öffnet die Tür des „Leicht sein Dürfens“.
Auch in der Schwere darf es leicht sein.
Unabhängig von bedeutet nicht Ungeachtet dessen.
Unabhängig bedeutet annehmend, wahrnehmend und in der freien Entscheidung seiend.
Trotz ist nicht unabhängig.
von Martina Wolf-Minich | Jan 21, 2021 | Nachdenk-Gedanken
Ich ertappe mich immer wieder dabei. Ich sehe mich dann von oben. Von außen. Wie ich in manchen meiner Gesten, meiner Mimik, meinen Blicken, Bewegungen, Gesten und Blicke meiner Mutter wiedererkenne.
Ein im ersten Moment befremdliches Gefühl. Denn, ICH BIN ja ICH!. Und doch wäre ich nicht, ohne sie.
Es annehmen, dankbar dafür sein? Obwohl ich doch nicht so sein will, wie sie.
In diesen Momenten des Erkennens all das spüren, was mir weh tut, wehgetan hat. All das, was ich in mir noch nicht angenommen habe?
Es ist ein Weg, der noch zu beschreiten ist. All das anzunehmen, was zu mir gehört. ALLES!
In mir die Mutter zu lieben. Meine Mutter. Als Ursprung meiner selbst. Und immer weiterwirkenden Teil meines Lebens in mir.
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